Starparty auf dem Flugfeld in Lillinghof. Von der Teleskopwiese
schweift der Blick weit ins Nürnberger Land.
Sonnenuntergang im Feldstecher.
Die Sonne versinkt strahlend über dem Hetzleser Berg. Es
war ein Abend, wie wir uns ihn erträumt hatten.
Thomas Michna mit seinem Teleskop. Wie ihn zog es viele
NAA-Mitglieder mit ihren Teleskopen nach Lillinghof.
Aus Bamberg: Klaus Rüpplein mit seinem 11" SCT.
Ein Meade SCT.
.noch eines mit Besitzer Günter Wöhner.
6"-Refraktor mit Besitzer Norman Anja Schmidt.
Solche Attraktionen hat nicht jede Starparty zu bieten.
Bernd Liebscher mit Dobson.
Knut Schäffner mit seinem 11" SCT.
Klaus Veit mit Dobson.
Entspannen bei Kaffee und Kuchen, Bier und Würstchen.
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Den Sternen ganz nah -
die StarParty2000 in Lillinghof
von Ronald Stoyan
Um es vorweg zu nehmen - die Starparty der NAA war mit 650
Besuchern ein voller Erfolg. Wer nicht dabei war, hat wirklich
was verpasst! Das Ziel, frei nach John Dobson, dem Mann auf der
Straße die Sterne näher bringen, ist uns rundum geglückt.
Der
Segelflugclub Lauf und die Sternwarte Nürnberg haben eine
wirkliche Party nach Lillinghof geholt.
Seit einem halben Jahr hatte sich das Organisationskomitee von
ca. 10 bis 15 Personen mit "Trockenübungen" beschäftigt.
Bei der
letzten Vorbereitungssitzung eine Woche vor dem Ereignis wollte
noch keiner so recht glauben, dass es tatsächlich zum
ersehnten
Erfolg kommen sollte, der schließlich den Organisatoren
auch
Mühe und Arbeit gekostet hat.
Diese wurde am 26. August durch großartiges Wetter belohnt.
Tatsächlich war kein Wölkchen zu sehen, als ich um
17.00 Uhr auf
dem Gelände ankam, und der Erdschatten erhob sich langsam
im
Osten, während die Besuchermassen strömten. Es war
kaum zu
fassen: Wir hatten so viel Glück wie noch nie in der
siebenjährigen Geschichte der Starparties und konnten bei
perfektem Himmel eine wirkliche Party feiern. Dazu kam noch die
landschaftlich reizvolle Umgebung, der Lohn unserer gründlichen
Planung sowie die runde Zusammenarbeit mit den Segelfliegern,
die durchweg begeistert waren.
Etwa 50 Sternfreunde, vor allem aus der NAA, aber auch von
befreundeten Gruppen, zeigten durch Teleskope vom einfachen
Feldstecher bis zum 18"-Dobson Deep-Sky-Objekte. Dabei
hatten wir die Fernrohre konzeptionell so aufgestellt, dass die
Besucher zuerst Doppelsterne betrachteten, dann Offene
Sternhaufen, Planetarische Nebel, Galaktische Nebel,
Kugelsternhaufen und schließlich Galaxien. An den
Fernrohren
wurden zur jeweiligen Objektklasse Informationen gegeben, so
dass nicht nur der "aahhh"-Effekt blieb, sondern viele Leute
auch wirklich mit einem etwas feineren Bild des Kosmos nach
Hause gingen, wie aus Gesprächen zu entnehmen war.
Für mich das schönste war die ruhige Stimmung und die
großartige
Neugier der Besucher, die nicht wegen der Unterhaltung, sondern
aus tatsächlichem Interesse kamen. Viele Fragen wurden
gestellt,
zeitweise standen Schlangen von 10 und mehr Personen an den
Fernrohren, und immer wieder vernahm man Ausrufe der Entzückung,
die ich so von Sternwartenführungen nicht kannte.
Parallel zur Fernrohrbeobachtung liefen Sternbilderkurse für
Laien, die somit, bevor sie zu den Fernrohren kamen, schon eine
erste Orientierung am Himmel erhielten. Ein spezieller Kurs von
Tom Bauer-Haberbosch drang tiefer in die griechische Mythologie
vor und wurde sehr positiv aufgenommen. Doug Draa gestaltete in
seiner unnachahmlich enthusiastischen Art einen Kinderkurs. Ich
begann meine kleine Fernrohrkaufberatung vor einem halben
Dutzend Leuten, hatte aber schon nach wenigen Worten mindestens
50 Zuhörer um mich stehen.
Sehr vorteilhaft erwies sich die Zweiteilung der Starparty in
Astro- und Gastro-Teil, besonders bei dem in der Nacht immer
stärker werdendem Wind suchten viele Besucher Schutz im
Hangar.
Auf dem Platz davor boten die Segelflieger Bratwürstchen
und
Steaksemmeln sowie kalte Getränke an, in der Halle gab es
bei
Ilse Helmer Kaffee und Kuchen (15 ganze Kuchen wurden unter die
Leute gebracht). Dort konnte man dann auf Bänken Platz
nehmen
oder das von Familie Volkert vorbereitete Angebot von Büchern,
Zeitschriften und Postern am NAA-Stand begutachten. Daneben
hatte als einziger teilnehmender Händler Heimers Optik
einige
Teleskope aufgebaut. Aber auch Astronomisches war hier geboten;
Joachim Engel und Irmgard Adam führten einer interessierten
Schar Astro-Software vor.
Nachdem wir von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr nahezu von
Astronomie-Interessierten überrannt wurden, kamen danach
merklich weniger Besucher, und bis zum Ausklang der Starparty
gegen 2.00 Uhr wurde an den Teleskopen auch einmal etwas
Anspruchsvolleres eingestellt. Eine kleine Gruppe harrte am 18"-Dobson
von Bernd Liebscher bis zum Ende aus und genoss Anblicke des
Cirrus- und Nordamerika-Nebels, bis der Wind und die damit
verbundene Kälte gewannen. Zwar war durch das öffentliche
Konzept keine völlige Weißlichtverbannung möglich,
aber der
Himmel überraschte uns alle mit einer durchaus mit Krebener
Verhältnissen gleichkommenden Milchstraße. Leider war
das Seeing
so schlecht, dass die Beobachtung von Jupiter und Saturn nach
Mitternacht keinen Spaß mehr machte.
Fazit: Ein gelungener Abend mit dem guten Gefühl, vielen
Menschen
unsere Faszination vermittelt zu haben. Alles lief glatt, dies
nicht zuletzt dank dem Einsatz von Matthias Gräter, Familie
Volkert und Gerda Laurentzi, Ilse Helmer, Joachim Engel, Irmgard
Adam, Tom Bauer-Haberbosch, Doug Draa, Georg Forster. Ich müchte
außerdem allen herzlich danken, die sich bereit fanden,
die
Besucher mit ihrem Teleskop ins All zu führen.
Zuletzt: Die NAA hat bewiesen, dass sie alleine eine derartig gut
angenommene astronomische Großveranstaltung durchführen
kann,
worauf wir auch ein bisschen stolz sein können. Diese
Erfolgsgeschichte schreit jedenfalls nach einer Fortsetzung.
Wie, darüber können alle Mitglieder bei den offenen
Sitzungen
des Vereinsrats mitdiskutieren.
(Quelle: Regiomontanusbote
4/2000) |